Boudewijnskerke in Zeeland

Boudewijnskerke in Zoutelande 

Boudewijnskerke ist eine Buernschaft von Zoutelande und befindet sich auf der ehemaligen Insel Walcheren in der Provinz Zeeland. Der zeeländische Name der Bauernschaft ist Buiskerke. In 1247 war Boudewijnskerke ein Dorf mit einer Kirche, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war. Allerdings wurde die Kirche während der Schlacht gegen Spanien zerstört, nur ein Turm blieb übrig. Der Turm soll 1622 vollständig erneuert worden sein, wurde aber 1870 wieder abgerissen. Einige behaupten, dass die Kirche von Boudewijnskerke während der Belagerung von Middelburg zerstört wurde. Andere führen dies auf den Ikonoklasmus von 1566 zurück. Sicher ist jedoch, dass die Kirche bis 1870 eine Ruine blieb. Noch heute sprechen die Einwohner in ihrem Dialekt von „Buiskerke“, und heutzutage, wo so vieles, was für die Region typisch ist, verschwindet, ist dies sicherlich etwas, das zum Nachdenken anregt. 

Wald Boudewijnskerke/Westkapelle: 

Die Bäche südlich von Westkapelle sind als direkte Folge der Kriegshandlungen Ende 1944 entstanden. Infolge der Bombardierung der Deiche flossen Tag für Tag riesige Wassermassen durch das Loch im Deich. Dabei entstanden tiefe Rinnen, die heute die Bäche bilden. Entlang der Bäche wurde Wald gepflanzt. Der Wald Boudewijnskerke wurde 2007 angelegt. Er ist Bestandteil einer Reihe von neuen Wäldern auf Walcheren. Diese Wälder sind im Zuge des Landentwicklungsplans von Walcheren im Jahr 1994 angelegt worden. Sie schließen an die länger bestehenden Wälder entlang des inneren Dünenrandes von Walcheren an. Die Forstverwaltung ist Eigentümer der Wälder, pflegt und verwaltet sie. Vor der Anpflanzung des Waldes haben Archäologen hier Forschungsarbeiten durchgeführt. Sie stießen dort auf ganze 12 wertvolle archäologische Fundstätten. Die Archäologen fanden vor allem Baumaterial und Keramikscherben Die Zeitspanne reicht vom 8. bis zum 18. Jahrhundert. Möglicherweise handelt es sich um alte Siedlungsplätze. Die archäologischen Fundstätten wurden nicht ausgegraben, sondern sind im Wald erhalten geblieben. Sie wurden so weit wie möglich von der Bepflanzung freigehalten. Eine der Fundstellen befindet sich unter dem Parkplatz. 

Der Wald Boudewijnskerke schließt mit dem Wald Westkapel auf der Nordseite des Baches zusammen. Der gewundene Pfad endet in einer ovalen Eisbahn. In den Wintermonaten ist es möglich, hier Schlittschuh zu laufen. Im Sommer gleicht sie einem botanischen Rasen. Auf halber Strecke des gewundenen Pfades kann man mit einem Floß die Mündung des Baches überqueren. Vom südlichen Teil des Waldes aus wurde eine Sichtlinie zum Leuchtturm von Westkapelle geschaffen. Dies war ursprünglich ein Kirchturm, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde. 1818 wurde der Turm in einen Leuchtturm umfunktioniert. Es besteht die Möglichkeit, den Leuchtturm zu besteigen, von wo aus man unter anderem einen schönen Blick auf den Wald von Boudewijnskerke hat. Der Wanderweg schlängelt sich an Lichtungen vorbei zum Aussichtspunkt. Von hier aus genießt man einen guten Blick auf den Vliedberg von Boudewijnskerke. Dieser markante Hügel wurde im Mittelalter errichtet. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Burghügel oder eine Motte. Möglicherweise stand hier einst ein hölzerner Steinturm. Auf Walcheren sind noch rund 20 dieser Hügel zu finden. Durch den Wald Boudewijnskerke führen Verbindungswege zum Wandern.